Otto Karl Werckmeister: Walter Benjamins Pariser Schriften
Herausgegeben aus dem Nachlass von Wolfgang F. Kersten
Erscheint im Herbst 2025
Mit Walter Benjamins Pariser Schriften erscheint erstmals ein zentraler Teil des bislang unveröffentlichten Nachlasses von Otto Karl Werckmeister (1934–2023). Der Band versammelt Texte und Notizen, in denen der international renommierte Kunsthistoriker eine radikale Relektüre von Benjamins Denken unternimmt – entstanden über Jahrzehnte, verdichtet in der späteren Phase seines Schaffens.
Werckmeister, der nach Studienaufenthalten in England und Spanien an der UCLA sowie an der Northwestern University lehrte, gilt als einer der schärfsten Denker einer marxistisch geprägten Kunst- und Ideologiekritik. Die vorliegende Edition erschliesst seine Auseinandersetzung mit den Geschichtsphilosophischen Thesen Walter Benjamins, gelesen im Spannungsverhältnis zu Horkheimer, Adorno und der Tradition der kritischen Theorie.
In einer Arbeitsnotiz schreibt Werckmeister:
„Unsere Aufgabe ist es, Horkheimers Zielsetzung einer Aktualisierung der Marx’schen Theorie für die Wissenschaft unter gegenwärtigen Bedingungen wieder aufzunehmen und dabei Adorno, vor allem aber Benjamin, als idiosynkratische Korrektive dagegen einzusetzen […]. Ich stelle diesen Leerraum wieder her.“
Werckmeisters Zugriff verweigert sich einer biografistischen Engführung ebenso wie der musealen Erstarrung von Theorie. Stattdessen entfaltet er eine materialistische Denkbewegung, die politische Dringlichkeit mit philologischer Genauigkeit verbindet.
Die Edition wurde von Prof. Dr. Wolfgang F. Kersten (Universität Zürich) aus dem Nachlass erschlossen und bildet den Auftakt einer Reihe postumer Veröffentlichungen, die perspektivisch über die Universitätsbibliothek Heidelberg auch digital zugänglich gemacht werden sollen.
Erscheinungstermin: Herbst 2025
Vorbestellungen über den Verlag oder den Buchhandel möglich.
Walter Benjamin in the Bibliothèque nationale, 1937. Photograph © Dom Slike / Alamy. Used with permission.